(dw) Nachdem ich nicht allzu gut geschlafen hatte und mich auch schon seit ein paar Tagen nicht allzu gut fühlte, dachte ich heute morgen, dass es am besten wäre,
mich, nachdem ich allen Beteiligten das Tagesprogramm erklärt hatte, noch eine Stunde hinzulegen um in Form zu kommen und bei den Arbeiten dabei sein zu können. Leider ging es mir nach dieser
Stunde aber schlechter als zuvor und ich sah mich bestätigt, dass ich fast sämtliche Malariasymptome an den Tag legte. Deshalb dachte ich, dass es am einfachsten wäre eine Malariakur zu starten
um dann hoffentlich ab morgen wieder einsatzfähig zu sein.
Nach der Einnahme der ersten Tabletten musste ich mich übergeben und legte mich hin um mich trotzdem auszuruhen und bis am Abend abzuwarten. Als das Fieber immer höher wurde und Hugo mir
unbedingt eine fiebersenkende Spritze setzen wollte, habe ich eingewilligt. Die Ankündigung, dass diese Spritze mit Schmerzen verbunden sein werde habe ich nicht so wörtlich genommen, als jedoch
mein ganzer Körper ganz heiss wurde und meine Beine plötzlich gelähmt waren, habe ich meine Lebensentscheidungen überdacht und gehofft, ich würde nicht in Matamba-Solo das Zeitliche segnen
J Nichtsdestotrotz hat diese Spritze erstaunlich gut funktioniert und nach 10 Minuten sank mein Fieber von 39°C auf 36.5°C und meine Beine waren
wieder voll einsatzfähig. Ich machte von ihnen Gebrauch und verschwand aus der Reichweite der „behandlungswütigen“ Gesundheitszentrumsmitarbeitern.
Dieser Nachmittag hat es mir trotzdem erlaubt, bei wunderschönem Wetter gute Gespräche mit den Leuten hier zu führen, die alle ungeduldig auf Wasser warten und es kaum erwarten können einen
genauen Zeitplan vorliegen zu haben. Jetzt geht es mir Gottseidank besser und ich hoffe, morgen wieder auf den Beinen zu sein und wieder bei der Arbeit dabei sein zu können.
(bez) Die Nachricht, dass David krank ist, forderte mich auch heraus. Zuerst sah es relativ harmlos aus und wir entschieden uns, dass ich trotzdem bei der Quelle arbeiten werde. Bei der unteren
Quelle arbeitet das einheimische Team selbständig an der Erweiterung der Verschalung und dem einbringen von Beton. Ich schweisse die Kunststoffröhren so zusammen, dass sie die Quellfassung mit
dem Triebbecken verbindet. Hier war die grösste Herausforderung das Schweissen eines Winkels. Zwischendurch musste der Generator immer wieder mal betreut werden da er regelmässig abstellt ohne
dass wir dies wollen. Anschliessend stieg ich mit meiner Equipe zur oberen Quelle und schalten die Mauer aus. Anschliessend bereiteten wir Alles vor um den Untergrund der Quelle mit Beton
abzudichten. Dazu schlossen wir den Auslauf und füllten den Quellraum bis zur oberkannte der neuen Mauer. Dadurch gibt es im Untergrund weniger Strömung welche uns den frischen Beton ausgewaschen
hätte. Wir füllen den Quellgrund mit relativ viel Beton auf in der Hoffnung dass was zurück bleibt und aushärtet. Dann sind wir gespannt ob wir noch mehr Wasser haben als die 185 l/min. Bei der
unteren Quelle schaute ich nochmals vorbei und war ein wenig erschrocken als ich die gebastelte Verschalung sah die durch den Druck vom Beton fast auseinander brach. Anthroposophen hätten sicher
Freude daran weil es keinen rechten Winkel gibt.
😉 Um 18:20 bin ich auch wieder im Dorf und sehe, dass David einen relativ fitten Eindruck macht. Ich war sehr erleichtert, da ich mir schon mehrere Szenarien vorstellte. Wir hatten zweimal
kurz per Funk Kontakt miteinander und so wusste ich, dass es ihm nicht so gut ging. Da die Funkverbindung sehr schlecht war mussten wir uns auf das Wesentliche beschränken. Die Detail, wie er
leiden musste, habe ich erst am Abend erfahren.
Die Presse wurde uns heute Nachmittag überbracht. Mit dieser Presse können wir hoffentlich morgen die Leitungen im Fels fertig verankern. Um 19:45 treffen wir uns wieder mit dem Kernteam und
essen anschliessend das Nachtessen. Seit 18:30 regnet es immer wieder ein wenig.
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Helmut Reith (Freitag, 15 Februar 2019 11:15)
Lieber David,
ich habe deinen Bericht mit etwas "Gänsehaut" gelesen. In den ersten Jahren in Kazembe war ich drei bis viermal an Malaria erkrankt. Es kam daher, dass ich viel unterwegs war und oft lange Fußmärsche zurücklegte und oft mich überforderte. Wenn man dann Malaria bekommt, darf man seinen Körper nicht überfordern, sondern sollte ihm 5 bis 6 Tage Ruhe gönnen. Du gewinnst nicht, wenn du auf "Biegen und Brechen" etwas durchziehen willst. Man sagt, dass Malaria in der Regel nach einer Woche ausheilt. Nimm dir die Zeit! Wie Elisabeth ihren Fahrradsturz als Zeichen von Gott nimmt, so darfst du deine Malaria als "Gelbe" oder gar als "rote Ampel" von Gott nehmen. Du hast ja immer noch Bernhard und deine kogolesischen Freunde an der Arbeit. Und mit Gottes Hilfe wir es euch gelingen.
Gott segne euch und lass dich zur rechten Zeit wieder zu Kräften kommen.
Ganz liebe Grüße an euch alle,
Helmut
Christine (Freitag, 15 Februar 2019 14:31)
Lieber David
Ich freue mich, dass du den Humor nicht verlierst. Ich wünsche dir gute Besserung, halte durch, du schaffst das. Zum Glück haben sie einen jungen, starken, gottesfürchtigen David im Wasser-Team! Seid alle gesegnet und gestärkt.
Herzliche Grüsse
Christine
Thomas (Freitag, 15 Februar 2019 21:11)
Lieber Bernhard
Für deinen morgigen Geburtstag wünsche ich Dir viel Glück, Gottes Segen und einen erfolgreichen Projekttag. Da wir am Männerwochenende im Schwarzwald sein werden, schreibe ich schon heute. Sicher werden wir an Euch denken und Euch auch im Gebet begleiten. David wünsche ich auch eine rasche Genesung und hoffentlich viel Kraft für die kommende Woche!
Seid herzlich gegrüsst
Thomas