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Die Pumpen sind da!!

Die Kiste mit den Pumpen wird entladen
Die Kiste mit den Pumpen wird entladen

(bez) Wir erhalten die ersten zwei Eier von unseren elf eigenen Hühnern. Heute ist die Kirche fast leer als wir um 10:30 in der Kirche sind. Bis zum Schluss ist die Kirche nur zu einem Drittel voll. Es fehlen vor allem viele Frauen. Diese sind am Termiten sammeln. Diese kommen einen Tag nach dem ersten Regen aus dem Boden und fliegen davon. Uns wurden sie auch angeboten. Sie schmecken getrocknet recht gut 😊. Am Schluss musste ich noch eine Rede halten um die Gemeinde über den Stand des Projektes zu informieren und wie es voraussichtlich weiter gehen wird. David hat ins Französische und Hugo hat es auf Kituba übersetzt. Es ist nun Allen klar, dass bis zu unserer Abreise am Mittwoch kein Wasser ins Dorf fliessen wird. Wir sind ein wenig enttäuscht, haben uns schon seit einigen Tage länger damit abgefunden. Wir sind auf einem guten Weg dieses Projekt bei einem nächsten Einsatz zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Während der Rede wurde uns mitgeteilt, dass das Fahrzeug mit der Kiste angekommen sei. Welch eine Freude, Halleluja. Drei Tage vor unserer Abreise aus Matamba-Solo kommt die Pumpe und das Küchenmaterial für Elisabeth. Bis die Kiste mit ihren gut 400 kg aus dem Toyota ist, braucht es eine grössere Anstrengung. Mit diesem Fahrzeug kam auch ein Akkubohrer, den ich in KIN als Ersatz für den Verlorengegangenen kaufen liess. Ich hoffe, dass die Versicherung diesen bezahlen wird. Damit konnte ich die Kiste einfach öffnen. Viele Zuschauer beobachteten gespannt was da Alles zum Vorschein kam. Es ist Alles vollständig und ohne Beschädigung angekommen! Wir entscheiden, dass wir heute nicht mehr bei der Quelle arbeiten werden, sondern morgen um 7 Uhr runter gehen werden. Alle sind erleichtert und froh sich ausruhen zu können. Nach 2 Uhr essen wir noch Spagetthi, Kartoffelsalat mit Landjägern auf einem neuen sauberen Tischtuch mit rechten Messern und Gabeln. Brunot liess noch den Deckel des Reservoirs aussen fertig betonieren. Wir liessen aus einem alten Stahlfass einen Grill anfertigen. Heute möchten wir eines unserer Hühner auf dem Spiess grillieren. Den Grill lassen wir aber so gross fertigen, dass wir unsere noch 10 Hühner am Abschlussfest vom Dienstag gleichzeitig grillieren können. Die Kohle dafür haben wir schon gekauft. Zwischendurch schulten wir noch diverse Leute an der neuen Widderpumpe von der Firma Schlumpf Innovations GmbH. Das Poulet ist nach 50 Minuten fertig. Wir essen es zusammen mit Älplermaccaronen.

Noch was zu unserer Wohnsituation. Wir wohnen im Gesundheitszentrum in zwei Büros. Unser Büro (Schlafzimmer) wird momentan von niemandem gebraucht. David hat sein Schlafzimmer im Büro vom Direktor Hugo. Sein Zimmer wird immer wieder von gewissen Personen benutzt und in der Nacht von den Ratten . Die Stube mit Sofas, einem Esstisch und zwei Büroarbeitsplätzen ist die Schaltzentralle für Alle. Hier gehen die Leute ein und aus. Am Abend sind auch immer Leute da um mit uns zu sprechen oder einfach um das Internet zu nutzen. Eine richtige Privatsphäre gibt es hier nur in der Nacht ab 10 Uhr. Uns stört dies aber nicht. Wir können bis jetzt gut damit umgehen. Auch in der Küche ist immer ein kommen und gehen. Das «Badzimmer» wird mehrheitlich von uns benutzt. Es gibt noch zwei weitere Räume (Verwaltungsbüro und Medikementenlager) die wir nicht benutzen.

Erste Schulungen an der Widderpumpe
Erste Schulungen an der Widderpumpe
Ein Grill wird aus einem Fass hergestellt
Ein Grill wird aus einem Fass hergestellt
Das Poulet am Spiess auf dem neuen Grill
Das Poulet am Spiess auf dem neuen Grill

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Kommentare: 1
  • #1

    Helmut Reith (Montag, 13 August 2018 11:49)

    Ihr Lieben!
    Aus Deinem Bericht, lieber Bernhard, klingt Wehmut und auch Enttäuschung. Wir können verstehen und nachvollziehen, dass es für euch schwer ums Herz wird, wenn ihr morgen die Arbeit unterbrechen müsst, wo doch jetzt alles, auch die Widder-Pumpe angekommen ist. Jetzt Koffer packen und am Mittwoch nach Kasongo-Lunda oder Wamba-Luadi fahren, um von der MAF abgeholt und nach Kinshasa geflogen zu werden - das tut weh. Aus deinen Zeilen lese ich aber auch Hoffnung. Du gibst nicht auf! Du willst für zwei Wochen wiederkommen. Vielen Dank! Vielleicht birgt die Verzögerung auch etwas Gutes in sich. Bei deinem letzten Bericht von der Badezimmer-Akrobatik mit zwei größeren Spinnen wurde ich an etwas erinnert, dass mir 2013 der katholische Chefmechaniker unten an der Quell-Wasserfassung in Pelende nahegelegt hat. Er ist nicht mehr der Jüngste, ich hab seinen Namen vergessen. Ich habe dir erzählt, seine erste Frage war: Habt ihr in MatambaSolo eine Straße nach unten? Er meinte, dass man mit dem Jeep samt Schweißgerät u.a. Werkzeug nach unten fahren kann. Das Spiel der Pumpe mit dem technische Ablauf ist das eine, ebenso wichtig aber ist das andere: das hygienisch-einwandfreie Wasser, das die Pumpe nach oben befördert. Unten erklärte er mir, weshalb er die Quellenfassung abgeschlossen hat. Kinder hatten an dem Schloss ihr Spiel. Er brachte es nicht auf. Ich half ihm mit meinem Schweizer Taschenmesser, die verbliebenen Holzreste aus dem Inneren des Vorhangschloss Stück für Stück herauszupulen. Es gelang uns.
    Dann erklärte er mir, wie er immer wieder bei seinen Mitarbeitern Wert legt, dass Quellfassung und Filterkammern mehrmals im Jahr gereinigt werden müssen, dass die Abdeckung dicht ist, dass da nicht Spinnen, kleine Eidechsen und anderes Ungeziefer hineinfallen und nicht mehr herauskommen, sondern vermodern und das Wasser verunreinigen. Das Gleiche gilt auch für das Reservoire oben. Ich musste an so mache Zisterne in der Kwango-Kirche denken, die ich im Laufe meiner Arbeit gesehen habe, auch an unsere eigene in Kazembe.
    Vielleicht haben deine beiden Techniker und andere Mitarbeitern einmal Zeit, sich die Anlage in Pelende anzusehen und zu lernen. Auch wenn es der Bevölkerung von Matamba-Solo schwer ums Herz ist und gerne Wasser hätte, kommt vielleicht bei manchen die Erkenntnis auf, dass Hygiene, Gesundheit, Wohlstand doch nicht so einfach vom Himmel fallen. Und wenn man sie hat, muss dieses Gut bewahrt und gepflegt sein.
    Wir wünschen euch an diesem Projekt weiterhin viel Weisheit und Gelingen, dass es zu einem guten Abschluss kommt. Dafür beten wir.
    Gott mit euch bis wir uns wiedersehen (am 2. Sept. in Basel)!
    Wir grüßen euch und eure Mitarbeiter ganz herzlich
    Vreni und Helmut