(bez) In dieser Nacht regnete es längere Zeit ohne Blitz und Donner. Zum ersten Mal erleben wir hier einen ausgiebigen Regen. Den gemieteten Generator mussten sie zuerst reparieren. Als ich den Generator gesehen habe, dachte ich mir schon bei welchem Schrotthändler sie den organisiert haben. Als er dann mal lief, erzeugte er eine riesen Menge an Rauch. Zum Glück habe ich noch ein 25 Meter langes Verlängerungskabel gekauft. In dem Fall hätte ich aber ein mindestens 50 Meter Kabel benötigt. Zum Test des Generators schliessen wir noch die Schweissmaschine an und fabrizieren eine Flanschverbindung für die alte Widderpumpe. Da heute viel Trägerinnen bereit sind um zu arbeiten, geben wir schon mal einiges Material mit nach unten. Unten werden die letzten vier kleinen Säulen auf dem Kranz des Pumpenhauses verschalt und betoniert. Nun kann bald auch das Dach montiert werden. Anschliessend wurden auch die zwei 106 Meter langen Leitungen eingelegt und eingesandet bis etwa 40 Meter vor das Pumpenhaus. Unterwegs müssen wir die Leitungen über ein Bächlein führen. Dazu haben wir ein altes Stahlrohr als Brücke benützt. Momentan sind die Rohre mit Lianen und anderen natürlichen Materialien befestigt. Beim Reservoir wurde der Deckel aussen mal mit einer ersten Schicht betoniert. Da der Verantwortliche für den Zement nicht mehr da war, konnte nicht genügend Zement aus dem Depot geholt werden um fertig zu betonieren. Die Kiste mit den Pumpen ist seit heute zu uns unterwegs und wird voraussichtlich am Sonntag da sein. Es ist aber jetzt schon klar, dass wir leider bis zu unserer Abreise kein Wasser ins Dorf pumpen können. Dazu ist einfach zu viel Unvorhergesehenes passiert. Wir haben uns damit abgefunden und können gut damit leben. Wir schätzen, dass ein Kurzaufenthalt von zwei Wochen reichen sollte um die Arbeiten zu beenden. Mit Mission 21 müssen wir über das weitere Vorgehen noch sprechen.
Ein tägliches Ritual möchte ich euch nicht vorenthalten. Ab 17 Uhr ist der Nachtwächter Tata Lenga da um diverse Arbeiten zu erledigen. Er ist bis 9 Uhr immer in und ums Haus beschäftigt. Ein Auftrag ist, dass er uns einen Eimer (8 – 10 Liter) warmes Wasser ins «Badezimmer» stellt. Aus diesem Eimer nehme ich mit einem Litermessbecher 3 Liter und fülle diese in einen zweiten Eimer den ich noch je nach Temperatur mit 2 – 3 Liter kaltem Wasser mische. Den Eimer stelle ich neben die «Badewanne» und bereite mich für die «Dusche» vor. In der Badewanne stehe ich neben ein bis zwei Spinnen und übergiesse mich mit Wasser. In dieser Badewanne zu sitzen würde niemandem einfallen 😊. Ab und zu macht eine Spinne einen Abstecher auf meine Beine. Normalerweise würde ich diese dann Ablauf runter spülen, aber dafür ist sie zu gross und das Wasser zu kostbar. Dann das übliche, schamponieren, einseifen, spülen und abtrocknen. Meistens reichen dazu ca. 5 Liter Wasser. Danach fühle ich wie neu geboren. Ich freue mich auf eine ausgiebige Dusche zuhause, wenn es nach der langen Trockenheit noch Wasser gibt in Riehen 😉.
Kommentar schreiben
Florian Schlumpf (Samstag, 11 August 2018 22:11)
Lieber Bernhard, liebe Elisabeth, lieber David und alle Helfer, die ich namentlich nicht kenne,
täglich lesen wir mit Spannung Eure Blogeinträge!
Unglaublich, was es braucht, dass ein solches Projekte erfolgreich zu Ende gebracht werden kann!
Ich bin nächsten Winter für einige Wochen in Haiti, wo ich mithelfe, eine Widderanlage mit 410m Förderhöhe, die 2010 vom Erdbeben zerstört wurde, wieder aufzubauen. Da wird manches Problem ganz ähnlich aussehen wie ihr es antrefft: Kleinigkeiten, die plötzlich zu grossen Stolpersteinen werden, wenn keine Improvation auf Erden das Problem zu lösen vermag.
Ich drücke euch die Daumen, dass die Pumpen rechtzeitig eintreffen - und dann zügig ihre Leistung entfalten!
Alles Gute - Viel Glück - Viel Durchhaltewillen - Und bis auf bald
Florian
Martin und Claudia (Sonntag, 12 August 2018 20:36)
Lieber Bernhard, liebe Elisabeth
Lieber David
Schön, dass es Elisabeth und Bernhard gesundheitlich wieder besser geht.
Ihr habt seit der Ankunft in Matamba-Solo unglaublich viel realisiert! Auch wenn ein nochmaliger Aufenthalt nötig sein wird, kann diese Leistung nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Wir wünschen Euch für die Zeit bis zum 20. August alles Gute und eine gute und behütete Rückreise!
Martin und Claudia