(bez) Diese Nacht konnte David nicht so gut schlafen. In der Nacht hatte er ein Problem mit Ratten in seinem Zimmer. Obwohl er immer wieder einen Schuh nach ihnen schoss, kamen sie immer wieder von der Decke runter. Er vermutet, dass seine fehlenden Socken für den Nestbau entwendet wurden. Bei unserem Zimmer haben wir dieses Problem zum Glück nicht da die Decke noch dicht ist. Elisabeth hat dieses Problem aber in der Küche. Dort sind die heiklen Lebensmittel in Gefässen versorgt oder in Plastiksäcken an der Decke aufgehängt. Vor dem Morgenessen bereiten wir schon mal die Schweissmaschine vor um eine 106 Meter 50mm Leitung zu fabrizieren. Die Umstellung der Maschine auf die neuen Rohre durch die Mitarbeiter geht noch nicht ohne kleine Unterstützung. Ein Mittarbeiter vom Gesundheitsdienst kommt mit einem Notbook zu uns und bittet uns um Hilfe da er mit einem BIOS-Fehler aufstartet. Das Problem ist, dass die Daten nirgends gesichert sind und dies ist hier bei jedem Rechner so. Wir versuchen zuerst eine Lösung für die Datensicherung bevor wir uns dem BIOS-Problem mal widmen. Auch hier muss viel improvisiert werden. Während wir am Notebook arbeiten, werden draussen die dreimal 50 Meter Rohre zusammengeschweisst. Im Depot finde ich noch in Plastik verpackt die zwei vermissten Rohre. Diese wurden ohne mir zu zeigen vom Lastwagen direkt ins Depot gebracht. So kann ich, wenn ich noch Zeit habe ohne zu improvisieren im Pumpenhaus die Verrohrung herstellen. Gegen Mittag schauen wir auch noch bei dem Reservoir vorbei. Aussen wurde immer noch Mörtel aufgetragen und innen wurde Alles vorbereitet um den Deckel zu betonieren. Anschliessend wurde mit sehr vielen Leuten die zwei 106 Meterleitungen über die Felskante nach unten gebracht. Dies war wieder ein Spektakel. Das Problem war die Koordination all der Helfer. Vor allem die Mädchen wollten alle am gleichen Ort halten, obwohl wir ihnen dies in ihrer eigenen Sprache erklären liessen, dass sie immer drei Meter Abstand haben müssen. Dies entspricht dem Abstand von zwei Schweissstellen. Die grosse Leitung hatte ein Gewicht von 340 kg, die wir im steilen Gelände sehr vorsichtig transportieren mussten. Ihnen war die Gefahr, dass die Leitung nicht mehr gebremst werden und knicken kann am Anfang nicht bewusst. Erst als die Leitung sich selbständig machte und sich zwischen mehreren Bäumen schlangenförmig verhederte ohne zu knicken haben sie es langsam begriffen. Wir kamen alle inkl. den Leitungen gut unten an. Der grosse Stein wurde durch das Feuer zu wenig beschädigt und musste in Schwerarbeit entfernt werden. Nachdem der Graben fertig war konnte die kurze Triebleitung eingelegt, mit dem Triebbecken verbunden und eingesandet werden. Wir kamen erst wieder kurz vor dem Eindunkeln erschöpft nach oben. Als wir oben ankamen, erfuhren wir, dass die Kiste mit den Pumpen heute Nachmittag aus dem Zoll geholt werden konnte. Sie wird am Sonntag KIN verlassen und hoffentlich am Montagmorgen bei uns eintreffen. Am Abend bringt uns noch das Auto der Frauenarbeit leihweise einen Generator vorbei. Den werde ich erst morgen testen. Heute Abend regnet es zum ersten Mal richtig. Von weitem hörten wir schon den Donner. Der Regen war nur wie ein Landregen bei uns. Wir sind sehr froh dafür, da es nun hoffentlich weniger Staub gibt bei den Arbeiten.
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Helmut (Samstag, 11 August 2018 22:19)
Hallo David! Vreni meint, ich soll nicht immer ihren Namen unter meine Berichte schreiben. Nicht, dass sie damit sagen will, das, was ich schreibe, sei nicht immer wahr. Sie würde nicht immer alles schreiben. So etwa die folgende Geschichte: Ich war unterwegs einquartiert in eine Hütte voller Mais und Erdnusssäcke, die in der Mitte des Raums aufgeschichtet waren. Mein Bett war an einer Wand. Ich war totmüde, wir hatten einen anstrengenden Fußmarsch hinter uns. Bald einmal merkte ich, hier sind Ratten in der Hütte. Das ecklige dabei war, dass sie ihren Weg von ihrem Bau zu den Säcken ausgerechnet über mein Gesicht nahmen zwischen Nase und Mund. Mit meinem Schuh und der Taschenlampe wollte ich sie erschlagen. Ich traf aber keine einzige. Ich känpfte bis etwa gegen 1 Uhr und musste mir eingestehen, dass ich unterlegen war. Jetzt noch meinen Kollegen und Mitstreiter suchen und wecken, wollte ich auch nicht. Ich war zu müde und sagte mir, die Ratten sollen laufen wo sie wollen, aber mich sollen sie schlafen lassen. Das hat funktioniert. Ich schlief wie ein Murmeltier. Weißt du,David, wie ihr schlau seid und Wasser im Reservoir bunkern wollt, so bunkern die Ratten die Ernüsse in ihrem Bau für ihre Jungen, denn in der Bangala gibt es nicht so viel Nahrung für Mäuse. Es gibt Afrikaner, die fangen diese Ratten und essen sie. Sie sollen ein zartes Fleisch haben. Am nächsten Morgen sah ich eine Frau, wie sie etwa 15 - 20 Ratten wie man Zweibeln flechtet, die Schwänze der Ratten zu einem Zopf-Gebinde geflochten hat und durchs Dorf lief und sie Stück für Stück verkaufte.
Ganz anders sind die fleischfressenden Ameisen zu nehmen, die Banzongina. Wenn die dich besuchen, dann nimm deine Taschenlampe und flieh und schlafe im Nachbarhaus oder im Toyota weiter.
In Wamba-Luadi fraßen sie nachts eine angebunbdene Ziege bis auf die Knochen auf. Sie reinigen aber auch ein Haus von jeder Kakerlake und allem, was zu fressen ist.
Jetzt reichts, würde Vreni sagen!
Also schlaf gut, David!
Helmut