Dienstag 18.7. 2017
(ez) Heute darf ich fast meinen eigenen Chauffeur haben. Zorro und Pain (unsere Fahrer vom letzten Jahr) kommen mit dem Landcrusier, es gibt eine freudige Begrüssung. Bernhard, David und Bruno gehen mit ihnen los um diverses Material einzukaufen.
Ich habe die Aufgabe das Geld bei Blums im MPH abzuholen. Johannes bot uns an Geld auszuleihen, worüber wir sehr froh sind und danach musste ich es den Männern bringen. Ich durfte in das zweite Auto steigen, mit dem Charles mich chauffiert und Blaise begleitet. Webers sind auch dabei und werden nach der Geldübergabe zum Büro gebracht. Danach fanden wir die Männer im Gewühl des Bon Marché. Nach der Übergabe vom Geld begleitet mich Blaise zu den Stoffläden. Es hiess, dass beim Markt am Hafen viel Polizei sei und man nicht in den Markt komme. Weil es gerade zwölf ist hat der Laden für eine halbe Stunde geschlossen. Ich komme mit Blaise ins Gespräch und frage ihn schlussendlich ob er mir zeigen kann wo CD‘s zu kaufen sind. Er führt mich dahin und verhandelt für mich. Ich bin überglücklich. Im Stoffladen deckte ich mich mit ein paar Stoffen ein. Später sagt mir Blaise, dass er den Arzt in Matamba-Solo kennt, der vor kurzem geheiratet habe und jetzt mit seiner Frau wieder da ist. Die Frau sei Schneiderin und wenn sie eine Nähmaschine bei sich habe, könne ich ja mit ihr Kontakt aufnehmen. Ich freue mich darauf sie kennen zu lernen.
Wieder im St.Eloi zurück kämpfe ich mich eine Stunde mit dem Internet, bis ich es aufgebe und schreibe, lese, den nahen Markt aufsuche und bei der Reception melde, dass kein Wasser kommt in unserm Zimmer. Es heisst „il arrive“. Am Abend kommt es dann tatsächlich wieder aus dem Wasserhahn.
18.7.17
(bez)Heute ist den ganzen Tag einkaufen angesagt. Um 9 Uhr geht es los. In neun «Läden» konnten wir einkaufen. Am Morgen kamen wir zügig voran. Ich konnte David und mir sogar einen Bubentraum erfüllen, indem ich ein Funkgerät kaufte. Mit diesem können wir uns in Matamba-Solo vom Bauplatz an der Quelle mit den Leuten oben im Dorf unterhalten. Auch für Notfälle gibt es uns eine gewisse Sicherheit. Der Einkauf von Dachlatten, Kantholz und Sperrholzplatten war sehr mühsam. Zuerst wollten die Kongolesen ohne uns Weisse verhandeln. Sie kamen bald zurück und erklärten, dass es hier keine Sperrholzplatten gibt. Die Dimensionen der Hölzer entsprachen auch nicht meiner Vorstellung. So gingen David und ich auch auf den Markt. Sobald wir auf dem Markt aufkreuzten wurden wir umringt von mehrheitlich Frauen und ein paar Männern. Bei den Holzmärkten sind es die Frauen die den Verkauf und das Handeln unter sich haben, die Männer bereiten «nur» das Holz vor und transportieren es. Wir wurden von allen Seiten bequatscht und jeder bot seine Hölzer an. Endlich fand ich eine halbwegs geeignete Dimension. David verhandelte bis wir uns auf einen für uns akzeptablen Preis einigten. Unsere Kongolesen hätten schon früher den Preis akzeptiert. Als die Männer die Dachlatten und Kanthölzer bereitlegten, wurde die Qualität immer schlechter (krumm, viel Rinde, verletzt und zu kurz). Wir sagten den Handel ab und suchten auf dem Markt bessere Qualität, welche wir für das Kantholz auch fanden. Hier hatte David mehr Mühe den Preis runterzuhandeln, da die Qualität viel besser war. Sobald wir uns Handelseinig waren kam schon das nächste Problem. Die Träger wollten für den Transport von 80 Dachlatten und 20 Kanthölzern zum 20 Meter entfernten Auto 21CHF. Die Kongolesen hätten diesen Preis akzeptiert. Wir haben nur die Augen verdreht. David schickte die Leute weg, mit dem Auftrag sich einen fairen Preis zu überlegen. Sie können das Holz auch bis zu unserem Depot, welches 2–3 km entfernt ist transportieren. Sie sagten, dass sie das Holz für 21CHF bis ins Depot bringen werden. So war auch dieser Handel erfolgreich abgeschlossen. Beim Beladen ihrer zwei Handkarren mussten wir jedes Holz kontrollieren ob es unseren Vorstellungen entspricht. Nach kurzer Zeit haben sie selbständig begriffen welche Hölzer wir wollten. Für die Sperrholzplatten fuhren wir zum nächsten Holzmarkt. Auch hier wurden wir umringt und jeder wollte wieder seine Ware anbieten. Bei einer älteren Frau sind wir in ihr kleines Lager gegangen und alle drängten sich auch hinein. David schickte alle fort und wir schirmten den Eingang ab. So konnte David ruhig verhandeln. Die ca. 300 kg Sperrholzplatten wurden auf dem Dach montiert und zum Depot gefahren. Der Weg zum Depot war sehr holprig und der Dachträger machte bei dieser Last bedenkliche Geräusche, dass sogar der Beifahrer dem Fahrer sagte er solle noch langsamer fahren. Das Auto hat auch diese Last sicher zum Ziel gebracht. Auf dem Rückweg zur Unterkunft wechselten wir noch Geld. Seitdem letzten Jahr ist der Kurs für einen Dollar von 1000FC auf 1650FC gestiegen. Heute haben wir für knapp 2’000CHF eingekauft und dabei ca. 300CHF, durch das Verhandeln von David, eingespart. Erschöpft und ausgehungert trafen wir wieder auf Elisabeth im St.Eloi. Um 18:15 bestellten wir das Nachtessen, welches etwa zwei Stunden später serviert wurde. Webers setzten sich auch noch zu uns und so konnten wir uns gegenseitig über den vergangenen Tag austauschen.
Eines haben wir dieses Jahr gelernt, wenn wir nächstes Mal technisches Material in KIN einkaufen müssen, werden wir dies nicht vorgängig machen lassen. Vorgängig kann nur der Lastwagen organisiert werden in der Hoffnung, dass dieser in einem besseren Zustand als im letzten Jahr sein wird und rechtzeitig ankommt.
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